Anmerkung: Ich weiche von der Empfehlung des ADAC zu einer Gruppenteilnahme als MPU-Vorbereitung ab.
Die (Selbst-)Erkenntnisse kommen dabei zu kurz, greifen nicht tief genug. Aber genau diese fehlende Tiefe fehlt Ihnen dann bei der MPU! Die Gruppenarbeit bleibt zu oberflächlich und ist nicht individuell genug. Wer öffnet sein Inneres gerne vor einer Gruppe? Die Tiefe (Ihrer Erkenntnisse über sich selbst) aber benötigen Sie um eine/n Gutachter/in überzeugen zu können.
Nach der MPU können Gruppen der Nachsorge und Stabilisierung dienlich sein. Weniger aber zur Vorbereitung (Erarbeiten eigener Schuldanteile am eigenen Tun und Korrigieren derselben) im Vorfeld der MPU mit Hinblick auf die Zeit nach der MPU, wenn Sie Ihre Fahrerlaubnis nicht erneut auf’s Spiel setzen wollen. Nur so können Sie in der MPU überzeugen.
Der ADAC erwähnt aber noch eine Gruppe, die jedoch gar keine Gruppe ist, sondern ein „Kurs n. § 70 …“, der unter besonderen Umständen empfohlen werden kann, um ein eigentlich negatives Gutachten, bei dem das Zünglein der Waage soeben nicht am „Gaumen“ vorbei kam, aber ein „Durchfaller“ zu hart sein könnte. Hier kann der Gut-achter diesen Kurs (der nur ausgesessen werden muss – keine weitere Prüfung!) empfehlen. Wenn die Führer-scheinstelle zustimmt, kann er besucht werden (sobald sich genügend Teilnehmer gefunden haben. Das kann dauern). Das vom ADAC so genannte „bedingt positive Gutachten“ gibt es in diesem Sinne gar nicht mehr. Ich sage dazu „Zwittergutachten“ (weil eigentlich negativ, aber der Kurs kann es „zum Positiven wandeln“).
2016 MPU-Broschuere des ADAC